40 Kühe auf flachem Land

Familie Steinger, Kottwil

  • Fam. Steinger, Kottwil
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Der Milchwirtschaftsbetrieb und die 30 ha landwirtschaftlichen Nutzflächen der Familie Steinger liegen mitten im Wauwilermoos. Wo früher Torf abgebaut wurde, weiden heute Steingers Kühe. Das UNESCO-Weltkulturerbe und Naturschutzgebiet ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der Region. 2018 durfte André den Familienbetrieb, welcher früher sein Zentrum im Dorf Kottwil hatte, von seinen Eltern übernehmen. Heute bewirtschaftet André den Hof zusammen mit seiner Frau Sabrina und den Kindern Aline, Jael und Ina. Zusammen mit Berufskollege Hansjörg Notz bilden sie eine ÖLN-Gemeinschaft.

In einer ÖLN-Gemeinschaft werden in diesem Fall zwei Betriebe für die vorgeschriebene Beurteilung des Nährstoffhaushaltes als ein Betrieb beurteilt und kontrolliert. Durch diese Gemeinschaftsform werden Synergien freigesetzt und Ressourcen effizienter genutzt. Was für die Praxis bedeutet, Familie Steinger betreibt die Milchwirtschaft und Hansjörg Notz den Ackerbau. Die Flächen werden in angepasster Fruchtfolge genutzt. Fallen Arbeitsspitzen wie bei der Heuernte oder Getreideernte an, hilft man sich gegenseitig aus. Auch tatkräftige Unterstützung erhält die junge Familie nach wie vor von Andrés Eltern, Othmar und Martha Steinger.

Steingers Kühe haben gleitende Arbeitszeiten
Seit Ende 2020 sorgt ein Melkroboter für Arbeitserleichterung im Laufstall der Familie Steinger. Die rund 40 Kühe betreten selbständig den Melkroboter und hinter ihnen schliesst sich automatisch die Melkbox. So können die Tiere möglichst ungestört den Aufenthalt im Roboter geniessen. Die Tiererkennung geschieht via Halsband-Responder welcher jeweils einer bestimmten Kuh zugeordnet ist. Je nach Zwischenmelkzeit, welche gemäss Sortenreglement mindestens 8 Stunden und mehr betragen muss, hat die Kuh Melkanrecht, dies varriert je nach Laktationsstadium und Milchleistung. Erfüllt eine Kuh diese Kriterien, beginnt der Melkprozess. Der Melkvorgang ist eigentlich genau der Selbe wie beim herkömmlichen Melken: Vorbereitung, Reinigung, Melkbecher ansetzen, Melken, Melkbecher absetzen, Zitzendesinfektion. Einziger Unterschied, alles geschieht per Roboter. «Die Kühe betreten den Roboter natürlich nur des Futters wegens, dann heisst es Zahltag, gratis arbeiten meine Kühe nicht» schmunzelt André.

Die Stärken dieses Melksystems sind die etwas flexibleren Stallzeiten, die Möglichkeit mehrmaliges melken pro Tag und die höhere Anzahl Gesundheitsparametern, welche vom Einzeltier erhoben werden. Das schnellere Erkennen von Auffälligkeiten ermöglicht früheres Einleiten von Massnahmen zum Erhalt der Tiergesundheit. Die Milch wird täglich vom Milchsammellsatwagen der Genossenschaft Regio Chäsi Willisau abgeholt und zur Weiterverarbeitung in die Käserei Kottwil transportiert. Daraus entsteht leckerer Emmentaler AOP, Willisauer Ringlichäs oder Kottwiler Dorfkäse.

Klauenpflege und künstliche Besamung in Eigenregie
André Steinger, gelernter Landwirt, Agro-Techniker HF und ehemaliges Mitglied der Geschäftsleitung der Genossenschaft Regio Chäsi Willisau, führt nebst den üblichen Arbeiten eines heutigen Landwirtschaftsbetriebes die Klauenpflege und die Besamung der Kühe selber aus. Im Stall der Familie Steinger erblicken innerhalb eines Jahres zirka 35 Kälber das Licht der Welt. Etwa zwei Drittel der Kälber sind Limousin-Kreuzungen und werden als Mastkälber gehalten. Die restlichen weiblichen Milchrassenkälber werden aufgezogen bis sie von der Milch entwöhnt sind und gehen zu zwei Drittel zu Berufkollegen, welchen die Aufzucht bis zur trächtigen Jungkuh managen.

  • Fam. Steinger, Kottwil

    «Die Genossenschaft Regio Chäsi Willisau ist eine der grösseren Emmentaler Käsereien der Schweiz. Die eigentliche Grösse aber liegt im unermüdlichen täglichen Einsatz unserer Genossenschafter, ihren Familien und den Mitarbeitenden der Genossenschaft Regio Chäsi Willisau.»


    André Steinger-Rölli, Kottwil; Genossenschafter der Regio Chäsi Willisau

Wollschweine, Auracana- und Marans-Hühner
Nebst Kühen, Rinder und Mastkälber leben auf dem Hof der Familie Steinger zwei Wollschweine und zehn Hühner, zwei Zwergziegen und ein paar Katzen. Eine wahre Augenweide sind die türkis- und schokoladenfarbigen Eier der Buntleger-Hennen. Um diese Tiere kümmert sich hauptsächlich Sabrina zusammen mit ihren Kindern. Sabrina ist auf einem Bauernhof in Luthern aufgewachsen, sie ist gelernte Coiffeuse und Detailhandelsfachfrau und hat die Bäuerinnenschule Modular in Sursee und Schüpfheim besucht.

Lehrbetrieb seit August 2022
Schon länger im Kopf, seit 2022 Lehrbetrieb. Neu begleitet ein Auszubildender Landwirt die Familie Steinger durchs landwirtschaftliche Jahr. André meint: «Ein Lernender ist nicht nur einfach eine Arbeitskraft sondern die Zukunft unseres Berufstandes. Weshalb es eine wichtige Verantwortung ist, Ausbildung zu betreiben. Eine aussenstehende junge Persönlichkeit ist für den Betrieb, wie auch für die Familie eine Bereicherung.»

Gut zu wissen

  • Hofübernahme auf den 01.01.2018
  • 40 Kühe, 5 Rinder, 20 Kälber
  • 30 ha landwirtschaftliche Nutzfläche
  • ÖLN-Gemeinschaft
  • Lehrbetrieb seit August 2022

 

Kontakt

André und Sabrina
Steinger-Rölli

Ronmatt 3
CH-6217 Kottwil


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