Die Familie Fischer bewirtschaftet gleich zwei Betriebe, einen Hauptbetrieb und einen Pachtbetrieb. Der Hauptbetrieb liegt in Ebersecken auf 620 M. ü. M. in der Voralpinen Hügelzone und der Pachtbetrieb in Altbüron in der Bergzone 1. Dazu gehören 24 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, wovon 9 ha Pachtland sind und 2.2 ha Eigenwald. Patrick hat den IP-Suisse und Green Milk zertifizierten Bauernbetrieb auf den 01.01.2018 von seinen Eltern Josef und Romy Fischer-Burch übernommen.

Manuela, aufgewachsen in Schüpfheim, kam im Jahr 2021 auf den Betrieb. Beide, Patrick und Manuela, haben die Lehre zum Landwirt/Landwirtin abgeschlossen und danach die Betriebsleiterschule BLS 1 in Schüpfheim besucht und erfolgreich abgeschlossen. Manuela auf dem zweiten Bildungsweg, als Erstes hat sie Kauffrau gelernt. Im Jahr 2022 kam ihre Tochter Alessia auf die Welt. Sie lieben es gemeinsam Zeit draussen auf dem Hof und dem Feld zu verbringen. Alessia umso mehr, seit der Tierbestand um zwei Zwergkaninchen Namens «Balu & Oreo» aufgestockt wurde. Auf dem Land der Familie Fischer gedeihen jährlich Mais, Gersten, Weizen und Obst von den Äpfel-, Birnen-, Kirschen und Aprikosenbäumen. Bei der Hofarbeit wird die Familie tatkräftig von ihrem langjährigen Mitarbeiter Adrian sowie von den Eltern und Geschwistern unterstützt.

Das «Weisse Gold»
Der Laufstall auf dem Hauptbetrieb der Familie Fischer beherbergt 36 Kühe der Rasse Braunvieh, Holstein und Red Holstein. Ziel ist die Vollauslastung mit 40 Kühen. Wo früher ein 6er Side by Side Melkstand stand, steht seit dem Jahr 2023 ein topmoderner Melkroboter. Die Kühe können selber wählen, wann sie den Melkroboter besuchen möchten. «Das Weisse Gold», wie Patrick gerne die qualitative hochwertige Milch bezeichnet, wird täglich vom Milchtransporter der Genossenschaft Regio Chäsi Willisau abgeholt und in Kottwil zu leckerem Emmentaler AOP, Willisauer Ringlichäs oder zu Kottwiler Dorfkäse weiterverarbeitet. Die Umstellung auf den Melkroboter hat eine grosse Zeitersparnis gebracht. Vor allem im «Heuet» ist es von wertvollem Vorteil, wenn nicht immer jemand zu den Melkzeiten physisch anwesend sein muss.

Ausser in den Wintermonaten und sengender Hitze verbringen Fischers Kühe die meiste Zeit draussen auf der Weide. Vom Laufstall aus haben sie einen direkten Zugang. Eine gute Grundfutterverwertung und Stallhygiene liegen Patrick sehr am Herzen. Er macht beim Tierwohlprogramm Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme (BTS) und Regelmässiger Auslauf im Freien (RAUS) mit. Die Gustkühe wiederum befinden sich auf dem Pachtbetrieb in Altbüron, wo sie als ideale Hangbewirtschafter eingesetzt werden. Erst 10 Tage vor dem Abkalben kommen sie wieder retour auf den Hauptbetrieb. Nicht immer läuft alles nach Plan, ab und an hat auch schon ein Kalb auf dem Pachtbetrieb das Licht der Welt erblickt. Ebenso befinden sich auf dem Pachtbetrieb 13 Abferkelplätze, die Aufzuchtjager und die Vormast für Fischers Schweine. Der Pachtbetrieb gehört dem Onkel von Patrick. Die auf dem Pachtbetrieb wohnhafte Familie kümmert sich um die alltäglichen Stallarbeiten. Somit muss Patrick nicht jeden Tag zwischen dem Haupt- und Pachtbetrieb hin und her pendeln.

Suisseporcs
Fischers Schweine sind dem ASF-Ferkelring (arbeitsteilige Ferkelproduktion) angeschlossen. Auf dem Hauptbetrieb befinden sich 300 Mastplätze und auf dem Pachtbetrieb 13 Abferkelplätze. Mit ca. 25 kg kommen die sogenannten Jager in den Vormaststall und mit ca. 45 kg vom Pachtbetrieb auf den Hauptbetrieb, wo sie dann bis zum Schlachtgewicht von ca. 90 - 96 kg gemästet werden. Die Schweine geniessen regelmässigen Auslauf mit Schattennetzen und Benebelung während den Sommermonaten. Patrick ist seit dem Jahr 2021 Vorstandsmitglied bei Suisseporcs – Dem Verband der Schweizerischen Schweineproduzenten. Dort vertritt er die Interessen der Schweineproduzenten Zentralschweiz.

Beruf und Berufung
Patrick ist nicht «nur» im Vorstand von Suisseporcs, sondern auch im Vorstand des Bäuerinnen- und Bauernvereins Wiggertal und seit 2022 eines der sieben Vorstandsmitglieder der Genossenschaft Regio Chäsi Willisau. Ihm ist es ein grosses Anliegen, dass das «Weisse Gold» weiterhin durch eine regionale, starke und zukunftsorientierte Käserei wie die Regio Chäsi Willisau verarbeitet und vertrieben wird. Zu diesen Ämtern ist er aktives Mitglied der Feuerwehr Nebikon/Altishofen und den Schlössli-Trychler Roggliswil. Er schätze den kollegialen Zusammenhalt in den Vereinen sehr. Manuela ist ebenfalls aktiv ins Geschehen der Genossenschaft Regio Chäsi Willisau involviert, als Aushilfsverkäuferin im Käsefachgeschäft Chäs Chäller Willisau. Die Arbeit im Verkauf sei ein guter Ausgleich zum Familien- und Hofalltag.