Der Bauernbetrieb der Familie Isenschmid liegt in der Rohrmatt auf 700 M. ü. M. in der Bergzone 1. Er wird seit mehreren Generationen bewirtschaftet. Die 21 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und die 3 ha Wald befinden sich mehrheitlich in steiler Hanglage. Die Hangbewirtschaftung wird, im Gegensatz zu Früher, dank der Mechanisierung um einiges vereinfacht. Raphael und Manuela Isenschmid-Huber haben den IP Suisse und Swissmilk Green zertifizierten Bauernbetrieb auf den 01.01.2018 von Raphaels Eltern Fredy und Sophie Isenschmid-Brun übernommen. Auch heute sind Fredy und Sophie eine wichtige Stütze im Hof- und Familienalltag.

Raphael, Manuela und ihre Kinder Céline, Jg. 2018 und Pascal, Jg. 2021 schätzen es zusammen als Familie auf dem Hof zu wirken. Sei es im Stall bei den Tieren oder auf dem Land beim Heuen oder Äpfel auflesen. Raphael hat als Erstausbildung Landmaschinenmechaniker und als Zweitausbildung Landwirt absolviert. Heute arbeitet er zu 100 % auf dem Bauernbetrieb. Seine Erstausbildung kommt ihm überall auf dem Hof und im Alltag zu gut. Manuela ist gelernte Fachlehrerin Oberstufe Sek. 1 und ist durch Weiterbildungen in der Erwachsenenbildung gelandet. Momentan ist sie in einem Pensum von 40 % als Fachberaterin und Lehrerin Direktvermarktung im Landwirtschaftlichen Zentrum LIEBEGG angestellt. Céline geht in die Basisstufe im Schulhaus Schülen, Willisau. Täglich wird Céline vom Schulbus abgeholt und nach Schülen gefahren, so wie auch Isenschmids silofreie Milch. Diese wird täglich frisch vom Hof abtransportiert und in die Käserei Schülen gefahren, wo sie zu wertvollem Sbrinz AOP und weiteren leckeren Spezialitäten weiterverarbeitet wird.

Stallneubau 2022/2023
Die Familie Isenschmid und ihre Vorfahren haben schon immer Wert daraufgelegt, dass stetig in Haus, Stall und in die Umgebung investiert wird. «So sind wir immer à jour». Im Jahr 2000 wurde neben dem bereits in die Jahre gekommenen Haus ein neues Zweigenerationen-Haus erstellt. Heute wohnen Raphael, Manuela, Céline und Pascal im unteren und Fredy und Sophie im oberen Stock. Das «alte» Haus wurde zusammen mit dem «alten» Stall nach Umzug der Tiere in den Neubau im Juli 2023 abgerissen. Wo früher ein Anbindestall mit Melken in den Standeimer stand, steht heute ein moderner Laufstall mit Melkstand Tandem 2x3. Dieser konnte Fam. Isenschmid von einem lokalen Landwirt Occasion übernehmen. Für Raphael war von Anfang an klar, es kommt kein Melkroboter in den Neubau. Er wolle die Tiere auch zukünftig spüren und nicht nur über den Computer steuern.

Im April 2023 war es soweit, 22 Kühe hielten Einzug in den neuen Laufstall mit besonders tierfreundlicher Stallhaltung (BTS), der Platz für 27 Kühe bietet. Das Ziel ist die Vollauslastung. Seit dem Stallneubau wird nicht mehr eingegrast, sondern die Kühe holen zu einem grossen Teil ihr Futter von der Weide. Das Tierwohlprogramm RAUS wird dadurch und durch den neuen Laufstall einfach erfüllt. Raphael legt viel Wert auf einen hohen Grundfutteranteil bei der Fütterung. Der angepflanzte Mais wird ausschliesslich den eigenen Tieren verfüttert. Ebenso wichtig ist ihm eine gute Stall- und Melkhygiene. Im Fokus steht eine «standortgerechte» Milchleistung der Kühe und deren Gesundheit. Bei Bedarf wird auch mal mit der homöopathischen Stallapotheke gearbeitet. Die Rinder werden im Aufzuchtvertrag in der Region aufgezogen und kommen nach zwei Jahren wieder retour auf Isenschimds Hof.

Wertschöpfungskette in der Region halten
Raphael und Manuela ist es sehr wichtig die Wertschöpfungskette ihrer wertvollen Rohstoffe in der Region zu halten. Eine Weiterverarbeitung ihrer kostbaren Milch im Grossindustriesektor würde ihnen nicht entsprechen. Umso mehr schätzen sie die Arbeit der Genossenschaft Regio Chäsi Willisau. Denn am Schluss der Wertschöpfungskette landet der Käse, hergestellt aus ihrer Milch, wieder auf ihrem z’Morgen-, z’Nüni-, z’Mittags-, z’Vieri- oder z’Nachttisch. Auch der Honig stammt von ihren 6 Bienenvölkern der Rasse Buckfast und Carnica. Da momentan neben dem Hof-, Job- und Familienalltag die Zeit für das Imkern zu knapp wird, haben Isenschmids einen Kollegen, der momentan eine grosse Hilfe beim Pflegen der Bienenvölker und des Bienenhauses ist. Als Ausflugsort der Bienen dienen unteranderem die 80 Hochstammbäume, die auf dem Land der Fam. Isenschmid stehen. Deren Früchte werden zum grössten Teil selbst, vom Bekanntenkreis oder den eigenen Tieren verwertet. Unter anderem sind die Muttersauen nach dem Ferkeln dankbare Abnehmerinnen der Äpfel, welche zur Verdauungsanregung verfüttert werden.

Schwein gehabt
Der Betrieb der Fam. Isenschmid ist einer der rund 50 Betrieben in der Region Willisau der zum Weibel AFP-Ring (Arbeitsteilige Ferkelproduktion-Ring) der Weibel & Co AG, Alberswil gehört. Die Schweine kommen trächtig auf den Hof der Familie Isenschmid und bleiben für 6 Wochen auf dem Betrieb. Der Schweinestall, nach BTS- und IP-Suisse Richtlinien, bietet Platz für 5 trächtige Sauen und 70 Jager. Als Jager werden Jungschweine um die 20 kg bezeichnet. Diese werden auch von der Weibel & Co AG zum Mästen auf einen anderen Betrieb in der Region vermittelt. Um die Schweinehaltung/-pflege kümmern sich hauptsächlich Fredy und Sophie Isenschmid, die Eltern von Raphael.

Leidenschaftliche Fasnächtler
Manuela, Raphael und mittler weile auch die Kinder sind begeisterte Fasnächtler. Manuela war während vier Jahren aktives Mitglied der Guggenmusik «Sooregosler» und nach dem Umzug in die Rohrmatt drei Jahre der Guggenmusik «Letsfetz». Seit dem Jahr 2016 ist sie bei den «Letsfetz» passives Mitglied, dafür umso engagierter im Fasnachtsverein Rohrmatt. Alljährlich findet ende Fasnacht in der Rohrmatt die «6132-Uslompete» statt. Dies ist noch das einzige Fest in der Rohrmatt und eine willkommene Gelegenheit für die «Rohrmättler» sich wieder einmal zu sehen, sich auszutauschen und gemeinsam ausgelassen zu feiern. Dafür setzt sich der Fasnachtsverein ein. Raphael war bei der Guggenmusik «Änzischränzer Hergiswil» während 12 Jahren aktives Mitglied und seit dem Jahr 2017 ist er passives Mitglied. Ein ebenso guter Ausgleich zum Hofalltag bietet Raphael der Volleyballclub Willisau. Seit dem Jahr 2000, also bereits über 20 Jahre, ist er dort aktiv am Spielen.